Irmgard Möller, die 1994 nach fast 23 Jahren aus der Haft
entlassen wurde, war schon in der Aufbauphase der RAF dabei.
Sie ist die einzige Überlebende der bis heute nicht aufgeklärten
Stammheimer Todesnacht von 1977; und sie hat im Namen der Gefangenen
aus der RAF 1992 den Schritt der RAF begrüßt, bis auf
weiteres keine Attentate mehr durchzufahren. In diesem Buch erzählt
sie, warum sie in die RAF gegangen ist, sie setzt sich mit der
Entwicklung des bewaffneten Kampfes auseinander und berichtet
über ihre Isolationshaft, die Hungerstreiks und ihre Erfahrungen
nach der Entlassung aus der Haft.
Dabei geht es nicht darum, »die Wahrheit« über
die RAF und die deutsche Gesellschaft zu präsentieren. Den
einseitigen, ideologischen Berichten darüber, wie es gewesen
sein soll, wird vielmehr eine persönliche Geschichte entgegengesetzt.
Ergänzt wird das Gespräch durch eine Reihe von schwer
zugänglichen Texten der RAF und weitere Dokumente, die unter
anderem einen Einblick in die linksradikale Diskussion der siebziger
Jahre ermöglichen.