Die Praxis, Kapital wie Naturalien, Geld oder Boden gegen Zins zu überlassen, ist tief in der griechischen Wirtschaftsgeschichte verankert. Die zweibändige Dissertation von Gianna Hedderich beleuchtet den tokos (gr.: Zins) von mehreren Seiten: Band 1 bietet einen historischen Abriss des griechischen Zinswesens vom 6. bis 4. vorchristlichem Jahrhundert, der neben den verschiedenen Kreditarten (Seekredit, eranos, staatliche Anleihen etc.), der Spannbreite der Zinssätze und Rückzahlungsmodalitäten auch anhand ausgewählter Fallbeispiele ein detaillierter Einblick in die Praxis der Zinsnahme gewährt.
Band 2 präsentiert mit fünf neu edierten und kommentierten Inschriften, u.a. der logistai-Inschrift (IG I3 369), ausgewählte Quellen zum Zinswesen und diskutiert dabei aktuelle Fragen der Editionswissenschaft wie z. B. das Verhältnis von Text und Dokument.