Warum schreibt einer, wie Robert Lax schreibt? Warum schreibt einer nur ein paar wenige Wörter, diese aber immer wieder, in den immer gleichen Kombinationen und mit nur wenigen leichten Variationen? Und warum zerteilt er diese wenigen Wörter in ihre einzelnen Silben und setzt diese Zeile für Zeile untereinander? Und warum setzt er Pausen zwischen diese Zeilen, warum setzt er Blindzeilen? Die Antworten liegen auf der Hand, sie stehen auf dem Papier: Weil ihm die Reduktion auf das Wesentliche wichtig ist. Weil wenig wesentlich ist. Weil sich dieses Wenige wiederholt. Weil es durch die Trennungen und Brechungen noch weniger und wesentlicher wird. Und weil das Wenige durch die Wiederholungen das Wesentliche bleibt. Es wird nicht mehr, aber es dauert länger.
Während der Arbeit an der Übersetzung und dann wieder an den Überarbeitungen meiner Übersetzung gab es mehrere unterschiedliche Fassungen von Details. Mal zog ich die eine, mal die andere Fassung vor, und morgen würde es ebenso sicher eine leicht andere sein, so wie Sie in Ihrer Übersetzung (und so wie Christian Filips und Paul Hailperin in ihren jeweiligen Lektoraten meiner Übersetzung) anders verfahren, anders fügen und verfügen würden. Das macht einen der Reize dieses Gedichtes aus, und ich hoffe, dass die Differenzen, dass die Interferenzen zwischen dem Gedicht und seiner Übersetzung dem Reiz weitere Reize hinzufügen.