Während der Han-Zeit (202 v. Chr.¿220 n. Chr.) wurden in China den Gräbern
Begräbnistexte beigegeben. Diese sollten der Kommunikation zwischen Diesseits und
Jenseits dienen. Dieses Werk analysiert systematisch Begräbnistexte aus etwa 180
Gräbern und zeigt so die Entwicklung der Jenseitsvorstellung in Verbindung mit dem
gesellschaftlichen Wandel in der Han-Zeit auf. Ein besonderes Augenmerk wird dabei
auf die Form und materielle Beschaffenheit der Texte, ihre physische und symbolische
Position im Grab sowie das Layout der Begräbnistexte und die in ihnen verwendeten
Siegel gelegt. Durch die statistische Auswertung des geografischen und zeitlichen
Auftretens der Begräbnistexte werden zudem die Verbreitungszentren identifiziert und
regionale Interaktionen aufgezeigt. Außerdem wird der Zusammenhang zwischen dem
Ausbruch von Epidemien und der Verbreitung der grabschützenden Texte in der
Ost-Han-Zeit untersucht. Anhand ausführlicher Textanalysen wird anschließend der
Frage nachgegangen, ob grabschützende Texte als Produkte des Volksglaubens oder des
Daoismus anzusehen sind.