In dem Band werden 100 skulpierte Werkstücke karolingischer Zeit aus dem Bistum Chur in einem Katalog ausführlich behandelt und in ihr kunstgeschichtliches Umfeld eingeordnet. Stücke aus der Kathedrale von Chur, dem Frauenkloster Schänis, der Benediktkapelle in Mals und Dorfkirchen im Vinschgau belegen den vielfältigen Gebrauch von Skulptur. Eine Diskussion zur zeitlichen Einordnung führt bei Chur zu einer neuen Datierung in die Jahre nach 800. Stilistische Erwägungen machen es zudem wahrscheinlich, dass in der Kapelle von Schloss Tirol zwei reich dekorierte Fensterbögen und zwei Elemente mit Flechtwerk-Motiven im Portal als Spolien eingebaut wurden. Zusammen mit der Skulptur aus St. Johann in Müstair, die bereits publiziert wurde, lassen sich nun die frühmittelalterlichen Bildhauerarbeiten im rätischen Gebiet in Gänze überblicken.