Aus wissenschaftlichen zuverlässigen Sagensammlungen des 20. Jahrhunderts, die den schweizerischen Alpenraum abdecken, wurden 90 Texte ausgewählt und in ein der mündlichen Erzählweise angepasstes Hochdeutsch übersetzt. Dies ebnet einen ersten Weg zum Text. 63 Sagenbeispiele stammen aus dem Kanton Graubünden - die einheimischen Regionen verfügten zweifellos über herausragende und ausdrucksstarke Erzählerinnen und Erzähler.
Ausführliche Kommentare rekonstruieren den zum Verständnis der Sagen notwendigen Kulturkontext, welcher in den Erzählungen selber bloss fragmentarisch, verzerrt und verdichtet reflektiert wird.
Die Zielsetzung liegt somit in der Erhellung symbolisch verschlüsselter Denkwelten von Menschen, deren biologische Lebensgrundlage während Jahrhunderten chronisch bedroht war.