Öffentliche Benennungen haben in erster Linie Orientierungsfunktion, aber sie sind auch Teil der kollektiven Erinnerung. Insbesondere im Zuge von historischen Umbrüchen oder Auseinandersetzungen tritt die politische Funktion in den Vordergrund. Umbenennungsdiskussionen werden zumeist recht emotional geführt. Der Historiker Peter Autengruber und der Germanist Johannes Sachslehner diskutieren mit der bekannten ORF-Journalistin Cornelia Krebs das Thema Erinnerungskultur in Österreich: Wie ging die junge Erste Republik mit der habsburgischen Vergangenheit um? (Welche Akzente wurden neu gesetzt?) Wie steht es um österreichische Schicksalsorte wie z.B. Königgrätz oder Schattendorf? Wie hängt die aktuelle Diskussion um den "Dr.-Karl-Lueger-Ring" in Wien mit dem Bürgerkrieg von 1934 zusammen? Wie wirkten sich die Zäsuren 1938 und 1945 aus (Umbenennungen, Rückbenennungen, insbesondere fehlende)? Welche Spielregeln gelten heute und wie steht es mit der Präsenz von Frauen im öffentlichen Raum? Diese und noch eine Reihe weiterer spannender Schlüsselfragen der Erinnerungskultur kommen zu Wort. Nicht vergessen wird auch das Thema "Lobbing im öffentlichen Raum". Welche Interessensgruppen nutzen die Möglichkeit der Repräsentanz im öffentlichen Raum?