Es sind mehrere, heute noch laufende Debatten, in die Friedrich Heers 1964 erschienene enzyklopädische Studie über Europa als "Mutter" der Revolutionen interveniert. Heer positioniert die Fundamente der aktuellen europäischen Identität im neunzehnten Jahrhundert, das er wohl als einer der ersten 1789 beginnen und 1914 enden ließ.
Multiple "Revolutionen" sind für Friedrich Heer das wesentliche an der Erbschaft des neunzehnten Jahrhunderts und sie sind es, die dem Kontinent Europa seine unverwechselbare Identität geben. In der Entstehungszeit des Buches wurde das Wort Revolution inflationär verwendet, und seine Spannweite reichte von der technischen Revolution bis zur Revolution in den Lebensformen. Vor allem aber war "Revolution" ein politischer Schlüsselbegriff des 20. Jahrhunderts. Seit 1989 ist der Begriff in Ungnade gefallen und manches, was noch zu Heers Lebzeiten als Ansatz einer weiteren Revolution positiv betrachtet wurde, rangiert heute unter der verächtlichen Kategorie "Terror".
Hat also das von Francis Fukuyama verkündete "Ende der Geschichte" Heers Überlegungen die Aktualität genommen? Wohl nicht: Heer, ein früher Meister der heute modischen "erzählenden" Geschichtsschreibung, zeigt in seinen unzähligen Analysen intellektuell-politischer Konstellationen und den damit verbundenen psychologisch untermauerten Porträts von Protagonisten sehr präzise, dass die damaligen Debatten auch heute noch global aktuell sind.
Friedrich Heer, ein großer Universalist, der sich argumentativ souverän zwischen den Bereichen der Politik, der Kunst, der Technik, der Wissenschaft, der Philosophie und dem Kommerz bewegt, hat damit in einem scheinbar historisch gewordenen Buch einen wichtigen Beitrag zur Bestimmung unserer aktuellen Befindlichkeit geliefert.
Es sind mehrere, heute noch laufende Debatten, in die Friedrich Heers 1964 erschienene enzyklopädische Studie über Europa als "Mutter" der Revolutionen interveniert. Heer positioniert die Fundamente der aktuellen europäischen Identität im neunzehnten Jahrhundert, das er wohl als einer der ersten 1789 beginnen und 1914 enden ließ.
Multiple "Revolutionen" sind für Friedrich Heer das wesentliche an der Erbschaft des neunzehnten Jahrhunderts und sie sind es, die dem Kontinent Europa seine unverwechselbare Identität geben. In der Entstehungszeit des Buches wurde das Wort Revolution inflationär verwendet, und seine Spannweite reichte von der technischen Revolution bis zur Revolution in den Lebensformen. Vor allem aber war "Revolution" ein politischer Schlüsselbegriff des 20. Jahrhunderts. Seit 1989 ist der Begriff in Ungnade gefallen und manches, was noch zu Heers Lebzeiten als Ansatz einer weiteren Revolution positiv betrachtet wurde, rangiert heute unter der verächtlichen Kategorie "Terror".
Hat also das von Francis Fukuyama verkündete "Ende der Geschichte" Heers Überlegungen die Aktualität genommen? Wohl nicht: Heer, ein früher Meister der heute modischen "erzählenden" Geschichtsschreibung, zeigt in seinen unzähligen Analysen intellektuell-politischer Konstellationen und den damit verbundenen psychologisch untermauerten Porträts von Protagonisten sehr präzise, dass die damaligen Debatten auch heute noch global aktuell sind.
Friedrich Heer, ein großer Universalist, der sich argumentativ souverän zwischen den Bereichen der Politik, der Kunst, der Technik, der Wissenschaft, der Philosophie und dem Kommerz bewegt, hat damit in einem scheinbar historisch gewordenen Buch einen wichtigen Beitrag zur Bestimmung unserer aktuellen Befindlichkeit geliefert.